Du hast all deinen Mut zusammengerafft, um dich deinen Ängsten endlich zu stellen?
Auch wenn das ein sehr wichtiger Schritt ist, gibt es einige Punkte, die du beachten solltest.
Denn Konfrontation kann deine Ängste nicht nur auflösen, sondern auch verschlimmern, wenn du es nicht richtig angehst.
Heute möchte ich auf die häufigsten Fehler eingehen, die bei der Konfrontation gemacht werden und wie du diese vermeidest.
Wie du deine Ängste erfolgreich konfrontierst
Wie oft hast du schon gehört, dass du dich deinen Ängsten stellen musst, um sie loszuwerden?
Doch ist das alles?
Augen zu und durch?
Die Angst einfach nur aushalten und alles wird wieder gut?
Schlechter kannst du es wahrscheinlich nicht angehen.
Konfrontation ist 90 % Kopfsache und 10 % Praxis.
Bevor sie fruchten kann, brauchst du das richtige Mindset.
Angst ist Kopfsache. Angstbewältigung auch.
Was (und wie intensiv) du während der Konfrontation fühlst, hängt zu 100 Prozent von deiner inneren Einstellung ab.
Kommen wir jetzt zu den häufigsten Fehlern, die bei der Konfrontation gemacht werden und wie du diese vermeiden kannst.
Fehlende Akzeptanz
Konfrontation soll dir dazu dienen, Widerstände zu erkennen und fallen zu lassen.
Wie entstehen diese Widerstände?
Indem du deine Situation nicht akzeptierst.
Je größer die Widerstände, desto länger und intensiver wirst du mit dem Thema Angst zu tun haben. Du musst die Konfrontation als Chance erkennen und wahrhaben, dass diese Konfrontation einfach dazugehört. Wenn du die Konfrontation von Anfang an als etwas Schlechtes siehst, wird sie dir auch nichts bringen, oder deine Lage sogar verschlimmern.
Oft höre ich Sätze wie: “Konfrontation bringt nicht jedem was.”
Sobald du eine Situation, die dir zuvor Angst eingejagt hat, wieder aufsuchst, ist das eine Konfrontation. Alles andere ist Vermeidung. Aus diesem Grund wird jeder, der nicht vermeidet, irgendwann konfrontieren.
Sie bringt jeden weiter, denn jeder kann was aus einer Konfrontation lernen. Die Voraussetzung ist natürlich ein gewisses Maß an Achtsamkeit und Selbstreflexion (dazu gleich mehr).
Sich seinen Ängsten zu stellen heißt nicht, dass es unangenehm sein muss. Konfrontation kann auch heißen, eine Situation aufzusuchen und dann festzustellen, dass es gar keine Reaktion mehr gibt.
Die Opferrolle
Konfrontation und Opferrolle vertragen sich nicht. Konfrontation kann nur aus einer offensiven Haltung heraus positiv wirken. Diese Opferrolle zeigt sich oft nicht nur mental, sondern auch körperlich.
Mentale Opferhaltung:
- “Ich weiß nicht wie lang ich das noch durchhalte.”
- “Ich muss hier raus.”
- “Was soll das schon bringen?”
Wenn du diese Sätze immer wieder gebetsmühlenartig wiederholst, wie soll sich die Konfrontation dann positiv auf dich auswirken?
Körperliche Opferhaltung:
- Gesenkter Blick
- Schultern nach vorne
- Aufrechterhaltung von Anspannungen (geballte Faust, verschränkte Arme, gerunzelte Stirn)
- Hektische Atmung / Brustatmung
Konfrontation kann nicht funktionieren, wenn du aussiehst, wie ein nasser Sack. So symbolisierst du deinem Körper, dass du dich in der Defensive befindest. In diesem Fall spielst du nicht den aktiven Part, sondern lässt die Angst offensiv auf dich einhageln.
Strahle Selbstsicherheit aus.
Kopf hoch, Brust raus.
Symbolisiere deinem Körper, dass du Herr der Lage bist.
Die Gedanken folgen dem Körper. Eine unsichere Haltung führt zu unsicheren Gedanken.
Die Definition von Wahnsinn…
…ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.
Wenn du während der Konfrontation immer gleich auf einen Angstimpuls reagierst, wirst du auch immer das gleiche Ergebnis erhalten. Dieses Ergebnis heißt Stillstand (oder Rückschritt).
Konfrontation hat nichts damit zu tun, sich berieseln zu lassen.
Du musst deine Reaktion erkennen und dann daran arbeiten. Anhaltende Angst basiert immer auf einer bestimmten Reaktion. Der erste Angstimpuls ist nie das Problem. Das Problem ist die Reaktionen auf diesen Impuls.
Ohne Achtsamkeit ist es sehr schwer, diese Reaktion zu erkennen und zu ändern. Denn ohne Achtsamkeit läufst du im Automatikbetrieb.
Was das bedeutet?
Das deine Reaktion automatisch auf den ersten Angstimpuls folgt. Und das Ergebnis kennst du wahrscheinlich.
Du empfindest die Situation so, als würde die Angst aus dem Nichts kommen. Dieses Empfinden ist der Inbegriff von Automatikbetrieb.
Nichts kann aus dem Nichts entstehen. Es gibt immer einen ersten Impuls, der auf Stress basiert. Dieser Impuls kann ein Gedanke oder ein Gefühl sein. Gibt es keine Reaktion auf diesem Impuls, verschwindet alles so schnell wieder, wie es gekommen ist.
Lässt du dich jedoch von diesem Impuls zu einer Reaktion verleiten, wird es nicht nur für den Moment unangenehm, sondern ist die Chance sehr hoch, dass du dich in einem Teufelskreis von Impulsen und Reaktionen wiederfindest. So können Angstzustände tage- oder sogar wochenlang anhalten.
Je achtsamer du bist, desto leichter erkennst du deine eigenen Verhaltens- und Denkmuster und kannst an ihnen arbeiten. Ich kann es nur wiederholen: Nicht die Situation ist schuld, sondern wie du auf diese Situation reagierst und wie du über sie denkst.
Fazit
Nachdem ich dir die wichtigsten Stolpersteine gezeigt habe, sollte einer erfolgreichen Konfrontation nichts mehr im Weg stehen.
Wenn du erst einmal die Chance in der Konfrontation erkannt hast und deine Opferrolle abgelegt hast, kannst du an deinem Verhalten arbeiten, welches letztendlich der größte Teil deines Problems ist.
Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Stolpersteinen gemacht? Dann schreib es mir doch einfach unten in den Kommentarbereich.
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2 Comments
Viky
8. August 2019Sehr schön zusammengefasst. Ich habe immer das selbe in den Situationen erwartet und hatte das falsche Mindset. Langsam fruchtet es und ich werde häufig überrascht “wie einfach” es doch sein kann, wenn man die Verantwortung übernimmt.
Andre
10. August 2019Verantwortung ist das A und O. Nicht nur bei Ängsten.
Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂
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