Wer kontrolliert dein Leben? Du oder deine Gedanken?

Du denkst, dass du dein Leben unter Kontrolle hast?

Oder denkst du, dass du dein Leben nicht unter Kontrolle hast?

Du könntest in beiden Fällen falsch liegen!

Wie du das ändern kannst…

Die Macht der Gedanken

Du hast wahrscheinlich schon von dem Placebo-Effekt gehört. Meiner Meinung nach gibt es kaum ein anderes Phänomen, das besser zeigt, welche Macht unsere Gedanken über uns haben. Falls du noch nie etwas vom Placebo-Effekt gehört hast, hier eine kurze Erklärung: Der Placebo-Effekt beschreibt zum Beispiel eine Verbesserung eines Krankheitsbildes aufgrund der Einnahme von vermeintlichen Medikamenten. Diese “Medikamente” bestehen zum Beispiel aus Zuckerpillen oder Kochsalzlösungen. Der Patient denkt, er habe ein legitimes Medikament erhalten, worauf sich sein Zustand bessert. So als hätte er ein richtiges Medikament bekommen.

Doch woher kommt diese Heilung? Da wir alle wissen, dass Zuckerpillen keine heilende Wirkung haben, muss der Heilungsprozess von innen kommen. Es ist also naheliegend, dass der schiere Glaube, ein richtiges Medikament verabreicht bekommen zu haben, eine Besserung des Krankheitsbildes hervorruft.

Eine kleine Anekdote dazu: Gegen Ende des 2. Weltkrieges war Morphium eine Mangelware. Um verwundeten Soldaten ihre Schmerzen zu nehmen, hat man ihnen eine Kochsalzlösung in dem Glauben gespritzt, es wäre Morphium. Bei vielen setzte, wie beim Morphium auch, eine schmerzstillende Wirkung ein. Wenn der Glaube allein in der Lage ist, den Schmerz eines abgetrennten Armes zu stillen, welche Grenzen hat die Macht der Gedanken dann überhaupt noch?

Leider funktioniert dieses Phänomen auch umgekehrt. Du kannst dich durch deine Gedanken selbst krank machen. Das Ganze nennt sich dann Nocebo-Effekt. Psychosomatik basiert auf dem gleichen Prinzip. Wenn deine Psyche aufgrund negativer Gedanken “verseucht” wurde, wird sich früher oder später auch dein Körper bemerkbar machen.

Ein weit verbreitetes Beispiel sind die Menschen, die ihren Arbeitsplatz hassen und morgens schon mit Bauchschmerzen zur Arbeit fahren. Bei vielen geht es sogar so weit, dass sie am Vorabend nicht richtig einschlafen können. Es ist also genau genommen nicht nur der Arbeitsplatz, der diese Leute verrückt macht, sondern auch die Gedanken an die Arbeit.

Was lernen wir daraus? Das Gedanken das gleiche Potenzial haben, Stress auszulösen, wie die eigentliche Situation. Für das Gehirn macht es absolut keinen Unterschied, ob wir uns in einer stressigen Situation befinden, oder ob wir diese Situation per “Kopfkino” auf uns Einfluss nehmen lassen.

Gedanken verändern dein Gehirn

Sehr interessant und für viele wahrscheinlich eine absolute Neuigkeit: Gedanken und Handlungen verändern das Gehirn in seiner physischen Form. Auch bekannt unter dem Begriff Neuroplastizität.

Auch Neuroplastizität ist gleichzeitig Fluch und Segen. Denn je öfter du negativ denkst und dich mit negativen Sachen beschäftigst, desto öfter und automatischer werden auch die negativen Schaltkreise in deinem Gehirn angesteuert. Du neigst also insgesamt eher dazu, negativ zu denken. “Pflanzt” du jedoch bewusst positive Gedanken, wird sich dein Gehirn auf Dauer in eine Richtung entwickeln, in der eine positive Grundeinstellung herrscht.

Alles was du tust und denkst, wirkt sich auf dein Gehirn aus. Gehörst du zum Beispiel zu den Menschen, die oft Nachrichten gucken, wird sich dein Gehirn in eine suboptimale Richtung entwickeln. Bis zu 85 % der Nachrichten, die der Otto Normalbürger schaut, sind negativ. Wenn du eins und eins zusammenzählen kannst, kannst du dir ausmalen, welchen Einfluss diese Nachrichten auf dein Gehirn haben. Diese Nachrichten programmieren dann im wahrsten Sinne des Wortes dein Gehirn um.

In wissenschaftlichen Untersuchungen von Mönchen wurde festgestellt, dass die Amygdala ( die Region, die zum Beispiel für Angst zuständig ist ) durch Meditation dauerhaft beruhigt und ausgeprägter ist. Durch die Meditation hat sich also eine Region des Gehirns physisch verändert, was zu einer Verminderung der Angst geführt hat, da diese ängstlichen Schaltkreise seltener angesteuert werden.

Nicht alle Gedanken sind gleich

Natürlich wirst du deine Gedanken grob in “gut” und “schlecht” einteilen. Doch das sind nicht die Kategorien, auf die es letztendlich ankommt. Es kommt eher darauf an, ob ein Gedanke bewusst oder unbewusst gedacht wird. Bewusste Gedanken kannst du selbst “pflanzen”. Wenn du dich zum Beispiel in einer fremden Umgebung befindest, denkst du dir (bewusst) so etwas wie: “alles wird gut; alles halb so wild.”

Jeder der Meditationserfahrungen vorweisen kann, weiß jedoch, dass die allermeisten Gedanken unbewusst in unser Leben treten. So wie du deine Träume nicht beeinflussen kannst (Ausnahmen bestätigen die Regel), kannst du auch deine unterbewussten Gedanken nicht beeinflussen. Sie kommen und gehen.

Das Problem ist aber auch nicht, dass du negative Gedanken hast. Jeder Mensch hat mit Sorgen, Zweifeln und Ängsten zu tun, aber nicht jeder Mensch hält an diesen Gedanken über längere Zeit fest. Viele Menschen leben in dem Glauben, dass man Gedanken kontrollieren kann. Du kannst deine (unterbewussten) Gedanken nicht kontrollieren, aber du hast die volle Kontrolle darüber, welchen Gedanken du deine Aufmerksamkeit schenkst. Je mehr Aufmerksamkeit du einem Gedanken schenkst, desto mehr Macht hat er über dein Leben. Dies gilt für positive und negative Gedanken.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Meditation das beste Werkzeug ist, wenn es darum geht, die Kontrolle über sein Leben wiederzugewinnen. Durch Meditation lernst du, Gedanken einfach vorbeiziehen zu lassen und nicht an ihnen festzuhalten. Und genau dieses Festhalten ist heutzutage zu einem alleinstehenden und vor allem unterschätzen Problem geworden. Ein Problem, das dich in jeder Facette deines Lebens ausbremst, dich zweifeln lässt und Angst in dir auslöst.

Ich habe das Thema Meditation schon einmal separat in einem Beitrag behandelt. Da findest du alles, was du wissen musst -> KLICK

 


 

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