Wie dir dein reaktives Verhalten die Freiheit nimmt

Handelst du aktiv und nimmst dein Leben selbst in die Hand?

Oder handelst du reaktiv und lässt dein Leben somit von außen bestimmen?

Oft ist diese Frage nicht so leicht zu beantworten, denn reaktive Menschen wissen selten, dass sie sich reaktiv Verhalten.

Wie kannst du dieses Verhalten erkennen und welche Probleme bringt dieser reaktive Lebensstil mit sich?

 

Freiheit Fehlanzeige

Wenn du immer nur handelst, sobald es äußere Einflüsse von dir verlangen, überträgst du deine Macht an diese äußeren Faktoren. Somit bestimmen diese Faktoren dein Leben. Da wir nicht unsere Gedanken und Gefühle sind bzw. keinen Einfluss auf den Großteil unserer Gedanken haben, sehe ich diese in diesem Fall auch als “äußere” Einflüsse. Wenn du dich von deinen Gedanken und Gefühlen in deinem Handeln unreflektiert beeinflussen lässt, verlierst du jegliche Freiheit.

 

Aktives Verhalten bedeutet, die Kerze auszupusten, wenn man den Raum verlässt.

Reaktives Verhalten bedeutet, das Haus verlassen zu müssen, weil es in Flammen steht.

 

Reaktives Verhalten erkennen

Der erste und wichtigste Schritt, um deine Freiheit zurückzuerlangen ist es, reaktives Verhalten zu erkennen. Die meisten Menschen, die reaktives Verhalten an den Tag legen, wissen nicht, dass sie es tun. Sie tappen völlig im Dunkeln. Denn oft ist dieses Verhalten so reaktiv, dass es automatisch abläuft.

Wenn du weißt, was “reaktiv” bedeutet, kannst du damit anfangen, es bei dir selbst zu beobachten und zu hinterfragen.

  • Was habe ich gerade getan?
  • Wieso habe ich es getan?

So lassen sich Zusammenhänge und vor allem auch die Ursachen erkennen, die dein Verhalten diktieren. Je tiefer du in den Kaninchenbau gelangst, desto offensichtlicher werden die Ursachen für dein Verhalten.

Um hier mal ein kleines Beispiel aufzuführen:

Jeder wird einen Bekannten haben, den man einfach nicht ausstehen kann und man weiß gar nicht so genau, wieso. Es ist einfach die Art dieser Person, die etwas in uns auslöst. Wenn man jetzt reflektiert, woher diese Ablehnung kommt, stellt man vielleicht fest, dass man die Art dieser Person auf sich selbst projiziert und diese Ablehnung eigentlich die eigene Angst ist, jemals gleiche Charakterzüge anzunehmen und somit nicht mehr mit sich selbst im Reinen zu sein. Darauf aufbauend gelangt man zu der Einsicht, dass man seine eigenen Wertevorstellungen nicht auf andere Menschen projizieren sollte. Wir sind nun mal alle verschieden.

Diese Einsicht kann nun zu einem Paradigmenwechsel führen, der dafür sorgt, dass der Bekannte nicht mehr als Stressor gesehen wird und somit keine Reaktion mehr in uns auslöst.

 

Den ganzen Weg gehen

Viele erkennen zwar ihre reaktive Art aber schließen daraus, dass sie Opfer ihrer Umstände sind. Sie gehen nach ihrer Erkenntnis nicht den ganzen Weg und wechseln somit auch nicht in die Rolle des aktiv Handelnden, sondern nehmen nun (erst recht) die Rolle des Opfers ein.

Verantwortung zu übernehmen ist der Schlüssel zur Freiheit. Im ersten Moment könnte man denken, dass Verantwortung zu übernehmen, mehr Stress bedeutet. Doch es ist genau das Gegenteil. Nur wenn du  Verantwortung übernimmst, kannst du auch den Stress aus deinem Leben verbannen. Der reaktive Mensch reagiert andauernd mit einem hohen Maß an Stress und denkt, dass er nichts dagegen unternehmen kann. Durch aktives und achtsames Handeln lüftest du den Schleier und erkennst, dass du der Herr über jede Situation bist.

 

Labeling

Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ein Gedanke aufkommt und du auf dieser Basis direkt reagierst und handelst, oder ob du den Gedanken aktiv wahrnimmst (im Sinne von “ich sehe, dass du da bist”) und ihn als Gedanken “labelst”.

Labeln bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dem Gedanken ein Etikett (engl. label) anzuheften.

Hast du zum Beispiel einen ängstlichen Gedanken, trittst du mental einen Schritt zurück, handelst nicht sofort, sondern sagst dir selbst “Ich habe einen ängstlichen Gedanken”. Dieser Schritt ist so effektiv, wie er leicht ist. So trittst du sofort aus der reaktiven Rolle in eine aktive. Du erkennst den Gedanken als vorübergehendes geistiges Objekt und nicht als sofortige Handlungsaufforderung. Du wirst vom Opfer (“der Gedanke zwingt mir eine Reaktion auf”) zum aktiv Handelnden (“ich erkenne den Gedanken und nehme ihm die Macht, indem ich ihn benenne”)

Du versetzt dich damit in einen achtsamen Zustand und hast dann die Wahl wie du handeln willst, anstatt direkt unachtsam, reaktiv und automatisch zu handeln.

 

Fazit

Ein reaktives Verhalten und Unachtsamkeit gehen Hand in Hand. Durch diese fehlende Achtsamkeit lebst du in dem Glauben, dass du keine Kontrolle über dein Verhalten hast. Du wirst von deinen Gedanken und Gefühlen geleitet – geradezu durch die Gegend geschubst.

Benenne deine Gefühle und Gedanken,entkomme deiner Opferrolle und nimm dein Leben selbst in die Hand.

 

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1 Comment

  • Adam

    Reply Reply 4. März 2021

    Hallo Andre, ich habe mit Interesse Deien Video angeschaut und bin sehr froh diese gefunden zu haben. Kannst Du mir vielleicht einen Weg zeigen, wie ich mich mit Dir austauschen könnte? Ich hätte da soviele Fragen.

    Zu mir:
    Ganz grob erstmal: Seit Jahren geht es mir nicht gut.Schon immer war alles schwer.dachte normal.Erste körperliche Panikattacke im Flugzeug 2015.Egal flieg ich halt nicht mehr.Wenig Essen und Schlaf Abends immer paar Bier viel Sport um gut auszusehn, da früher immer fett.Symptome der Überforderung oder DR hatte ich vereinzelt glaube schon immer.
    2015 konnte ich die Zusatzausbildung nicht machen.War mir zu viel und zu anstrengend fühlte mich nicht belastbar genug, wie schon immer.Dachte kein Bock.
    Mein Sohn kam auf die Welt und ich wurde immer genervter, trank mehr um schlafen zu können.Das nervte mich zunehmend das mich alles nervte.
    Nix war mehr schön oder Spaßig
    Kein Fußball mehr, nix
    Arbeiten nach Hause, Bier trinken. Auto Hobby nur noch sporadisch fahren kaum und nur im Umkreis
    Einkaufen nervte wurde zuviel etc.
    Meine Frau wollte mit dem kleinen ständig was unternehmen.Ich dachte habe keine Lust ist zuviel etc. Alles Streß
    Wollte alles besser machen und anders aber war zu genervt und von mir erst recht etc
    Von zu Hause war ich nicht unbedingt gewohnt viele unternehmungen zu machen.
    2016 auf der Autobahn plötzlich wie ein Impuls das Lenkrad rumzureißen.Angst das zu tun. aber beruhigt.
    Nach der FAHRT PAAR bIER ALLES KLAR.
    2013-16 meherere Urlaube 3 Umzuge Kind 2 Hochzeiten und Autofinanzierung.Ich wusste nicht das mir das alles so an die Substanz geht.2018 noch 3,4x dieser Impuls auf der Autobahn das Lenkrad rumzureißen.
    Keine Autobahn mehr.Ich war immer blöder zu Frau und Kind und gestreßt.
    Also Abends mehr Alk und noch mehr machen das es mir besser geht.
    2019 fühlte ich mich schon schwach und mehr voll da, dachte zuviel gesoffen aber die Schmerzen im Bauch wurden länger und öfter.ich noch genervter.Als ich dann eines Morgens raus zum spazieren ging und nicht mehr über die Autobahnbrücke gehen konnte, da ich den impuls hatte zu springen und nicht wollte drehte ich um und ging voller Angst heim.
    Dort eine heftige Panikattacke Gedanken um die Eltern das diese sterben, gleichzeitig Angst mir was anzutun, keine Kontrolle mehr.
    War nicht mehr voll da danach.
    Suchte mir Hilfe in Form von Hypnose.
    2,3 Sitzungen später Panikattacke, so heftig das ich merkte das es mich zerreißt.Mir war schwarz vor Augen und ich konnte nirgends hin.Im Kopf merkte ich das wie eine Sicherung rausflog.Sofort Gedanken Suizid etc.
    Ich konnte nur noch auf allen vieren heim.nix sah mehr aus wie vorher meine Stimme kam mir wie zu cool vor.
    Brach komplett in Tränen aus und sagte meiner Frau ich will nicht mehr leben.Dauerangst, wie bewusstseinsverlust ständig.keine ruhe mehr.konnte immmer weniger.
    Schnell einen Psychiater gesucht, war weiter arbeiten.Schnell Antidepressiva.3,4 verschiedene.
    Nix besser immer mehr Angst gedanken und alles fremd.Emotionen schwwer im Bauch.Dauerhaft.Wie in Dauertrance.
    nach dem 4ten Antidepressiva.Und komplett schwarz vor Augen.Nix mehr real und zu schwer Schuhe aqnzuziehen, Klinik. 3 Monate hier konnte ich kaum mehr aufstehen geschweige Handy schauen oder sonst was.geheule und im Kreislaufe und fragerei wie raus und warum und wie lange.10 Antidepressiva Neuroleptika etc Suizidgedanken.Keinen Sinn mehr.Schaue wie durch ein schwarzes Milchglas, Dauerpanik vor mir selbst etc.
    Ein Vorschlag war dann EKT.Weil ich kaum mehr sehen laufen essen oder sonst was konnte. EKT in Düsseldorf war die Hölle, natrürlich nichts geholfen und natürlich alles noch schlimmer gemacht. Dauerheulen, schmerzen etc.
    Habe mich Entlassen. Angst durcheinander keine Erinnerungen mehr, kann 0 mehr.
    Meine innere Stimme läuft dauerfeuer.nix hilft.Suizidpläne.
    Keine Sekunde ruhe angst vor gedanken gefühlen dem Leben.
    Kann max auf Tavor mal paar min sitzen.
    Ich will nicht sterben und nicht in einer geschlossenen Landen.Aber so geht es gar nicht.
    Ich soll laut Psychiaterin in eine Traumaklinik für Dissoziative Störungen.
    Ich bin am Ende, leer und Voller Blockaden.Ohnmachtsanfälle etc.
    Ich weiß du bist kein Arzt aber ich kann nix mehr und glaube niemals wieder normal sein zu können.Niemand will mir helfen.Fühle mich auf dieser Welt nirgends swiicher.Selbst sprechen fällt mir schwer.Heulen und liegen und nicht wissen was vor 3std war bzw fühlt es sich an wie vor 3jahren.
    Jeder Tag wie derletzte
    Hölle.
    Seitdem die Sicherung rausflog lebe ich nicht mehr.Keine Ahnung wie die Sicherung rein geht.
    Gruß Adam

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