Selbstreflexion: Warum der Blick nach innen so wichtig ist

Heute mal wieder eins der wichtigeren Themen. Und zwar geht es heute um das Thema Selbstreflexion. Viele werden dieses Wort vermutlich schonmal beiläufig gehört haben, wissen aber nicht genau, was Selbstreflexion eigentlich ist. In einer Welt, in der das Leben vieler durch äußere Einflüsse und Automatismen bestimmt wird, ist es umso wichtiger, sich einmal selbst den Spiegel vorzuhalten. Dahingehend ist Selbstreflexion ein sehr mächtiges Werkzeug.

Was ist Selbstreflexion?

Wie der Name schon erahnen lässt, dient Selbstreflexion dazu, sich selbst zu reflektieren. Selbstreflexion lenkt unsere Aufmerksamkeit nach innen. So sind wir in der Lage, uns selbst zu analysieren, unser Verhalten zu verstehen und Probleme zu lösen, die wir oft nur durch Ablenkung für kurze Zeit aus der Welt schaffen.

Doch das Wichtigste ist, dass wir uns durch Selbstreflexion aus dem automatisierten Leben lösen, das für viele bereits die absolute Norm darstellt. Anstatt einfach alles über uns ergehen zu lassen, hinterfragen wir unser eigenes Handeln, Emotionen und machen uns auf die Suche nach den Antworten zu den Fragen, die wirklich zählen. Die Fragen könnten u.a. so aussehen:

Wer bin ich?

Erst durch den Blick nach innen können wir herausfinden, wer wir wirklich sind. Durch das Reflektieren unserer Taten finden wir heraus, wo unsere Stärken und unsere Schwächen liegen, welche Werte wir vertreten und was uns gegen den Strich geht. In der modernen Welt geben Menschen oft vor jemand zu sein, der sie in Wirklichkeit nicht sind. Doch man kann es gar nicht allen verübeln, denn viele sind aufgrund fehlender Reflexion gar nicht in der Lage, sie selbst zu sein, da sie gar nicht wissen, wer sie überhaupt sind.

Wo will ich hin?

Ich habe versucht, dieses Wort bis zum heutigen Tag zu vermeiden. Es geht um das Hamsterrad! Wie viele Menschen machen wohl einen Job, der ihnen keine Erfüllung bringt und lediglich dazu dient, Essen auf den Tisch zu bringen? Es ist definitiv nicht verwerflich, selbstlos zu sein, um seine Familie zu ernähren, aber ich denke, dass es auch anders geht.

Reflektiere und finde heraus, wo du im Leben hin willst. Tausche deinen Beruf gegen eine Berufung. Es war noch nie so einfach wie heute, sein Hobby zum Beruf zu machen. Wir leben in der Zeit von Patreon und Crowdfunding! Finde heraus was dir gefällt und sei dein eigener Chef. Das muss ja nicht von heute auf morgen passieren. Investiere neben deinem Hauptberuf einfach jeden Tag etwas Zeit in deine Berufung oder in dein Hobby. Damit investierst du nicht nur Zeit in einen guten Zweck, sondern reduzierst auch deine Ablenkung durch äußere Einflüsse wie zum Beispiel den Fernseher.

Lenke den Blick nach innen und frage dich: Wo will ich hin?

 

Warum bin ich unglücklich?

Wer meinen Blog verfolgt, kennt meine Einstellung: Glück kommt von innen. Heutzutage suchen Menschen das Glück überall, nur nicht in sich selbst.

Konsum mag zwar eine kurzzeitige Befriedigung auslösen, jedoch legt sich diese sehr schnell wieder. Das Ergebnis? Wir konditionieren unser Gehirn in eine Richtung, in der wir dauerhaften Konsum und Einflüsse von außen brauchen, um nicht unglücklich zu sein. Und schon befinden wir uns auf derselben Stufe wie ein Drogensüchtiger.

Selbstreflexion stellt genau diese Dinge infrage. Sie macht aus unserem automatisierten Leben ein kritisches Hinterfragen. Was ist wirklich wichtig im Leben? Wie setze ich meine Ziele um?

Frag dich, warum du unglücklich bist. Was fehlt dir im Leben? Fehlt dir überhaupt etwas oder setzt du einfach nur deine Prioritäten falsch? Kann Glück dauerhaft von außen kommen oder ist das alles nur eine Illusion? Stell dir diese Fragen und dein wahres ‘Ich’ wird dir die Antwort liefern.

Selbstreflexion kann uns dabei helfen, ein Bewusstsein für unser Leben und unser Verhalten zu entwickeln und Unmengen an Handlungsraum zu gewinnen. Was wir aus diesem neu gewonnenen Handlungsraum machen, liegt an uns.

 

Die Schattenseiten der Selbstreflexion

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Es mag vielleicht so klingen, als würde Selbstreflexion nur positive Aspekte mit sich bringen, jedoch muss man bedenken, dass viele Menschen in ihrem automatisierten Leben eine Komfortzone gefunden haben.

Sobald sie diese Komfortzone verlassen (dafür reichen meistens schon 5 Minuten mit sich allein) entsteht Stress. Dieser Stress sorgt dafür, dass sie sich schnell wieder in ihre Komfortzone zurückziehen und ihre Zeit mit Ablenkung verbringen. Es klingt vielleicht hart, aber viele Menschen wollen sich nicht mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen, da sie entweder unzufrieden mit sich selbst sind oder Angst vor dem haben, was ans Licht kommen könnte. Diesen Bann zu brechen ist die wahre Kunst.

Emotionen auf den Grund gehen

Reflektive Menschen wissen ganz genau, wie Emotionen entstehen und in welchem Umfang das eigene Mindset und die eigenen Gedanken an diesen Emotionen beteiligt sind. Menschen die mit Selbstreflexion jedoch nichts zu tun haben, lassen sich von ihren Emotionen überrumpeln und wissen nicht, wie sie mit diesen umgehen sollen. Sie begeben sich in eine Opferrolle, da sie nicht wissen, woher diese Emotionen kommen.

Wer nicht weiß, woher seine Emotionen kommen, kann diese natürlich auch nur schwer verarbeiten. Wenn man nicht reflektieren kann, kommt man schnell zu dem Trugschluss, dass man Sklave seiner Gedanken und Emotionen ist.

Perspektivwechsel

Es gibt vermutlich kein besseres Werkzeug, um seine Perspektive zu wechseln, als die Selbstreflexion. Denn durch Selbstreflexion hinterfragen wir uns selbst, ob unsere jetzige Perspektive die “gewinnbringende” ist. Wenn wir verstanden haben, dass unsere Perspektive uns nicht weiterbringt oder unnötiges Leid verursacht, haben wir den ersten Stein gelegt, um uns eine andere Perspektive zuzulegen.

Schnell wird so aus einem “alle anderen sind Schuld an meinem Leid” ein “was kann ich ändern, um mein Leid zu reduzieren?”

 

Die Umsetzung

Da Selbstreflexion zum größten Teil aus Fragen besteht, wäre das auch mein erster Ansatz, wie ich dieses Thema vermitteln würde. Einer Person, die sich in das Thema einarbeiten will, würde ich folgenden Plan ans Herz legen:

Führe Protokoll! Dieses sollte Fragen beinhalten, die dich aus deiner Komfortzone holen und dich quasi dazu nötigen, dich mit deiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen.

Diese könnten wie folgt aussehen:

  • Bin ich ein guter Mensch?
  • Was macht mich glücklich?
  • Haben mich andere Menschen gern in ihrer Nähe? Wenn ja, warum? Wenn nicht, warum?
  • Was sind meine Stärken und meine Schwächen?
  • Behandel ich andere Menschen mit Respekt?
  • Was für Gedanken kommen häufig auf? Was lösen diese in mir aus?
  • Sind meine Sorgen und Ängste gerechtfertigt?
  • Welche Werte vertrete ich?
  • Bin ich Optimist oder Pessimist? Warum?
  • Was ist die Alternative zu Situation XY?
  • Was will ich im Leben erreichen?
  • Bin ich gut genug für Situation XY / Person XY? Wenn nicht, was kann ich ändern?
  • War mein Verhalten gerechtfertigt?

 

Diese Liste könnte ich hier unendlich weiterführen, aber ich hoffe du hast verstanden worauf es ankommt. Das soll es an dieser Stelle auch schon wieder von mir gewesen sein.

Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du ihn teilst 😉

 

 


 

5 Comments

  • Kay

    Reply Reply 12. August 2018

    Ein schöner Beitrag zu einem der wichtigsten Themen überhaupt in der heutigen Zeit, denn immer weniger Menschen setzen sich bewusst mit sich selbst und ihren Bedürfnissen auseinander.
    Ich musste erst eine Depression durchmachen um Selbstreflexion zu lernen und seitdem ist sie fixer Bestandteil in meinem Leben.

    Möge dein Beitrag viele Menschen erreichen und dazu animieren, über sich selbst und ihre Wünsche nachzudenken.

    Liebe Grüße, Kay
    http://www.twistheadcats.com

  • Latifa Warrelmann

    Reply Reply 15. Oktober 2018

    Ja ja, die Selbstreflexion. Ein wichtiger Bestandteil im Leben einer aufgeklärten Person. Danke, dass du nicht nur die Vorzüge, sondern auch die Schattenseiten festhältst.

    Toller Beitrag. <3

    Liebe Grüße
    Latifa

    • Andre

      Reply Reply 15. Oktober 2018

      An den Schattenseiten kommt man nicht vorbei. Besonders wenn man “neu auf dem Gebiet” ist 😀
      Danke für deinen Kommentar. LG Andre

      • Enna

        Reply Reply 23. August 2019

        Wo gibts mehr Input zu Schattenseitenarbeit?

        • Andre

          Reply Reply 23. August 2019

          ?

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