Job, Schule, Sport: heutzutage scheint alles ein Wettbewerb zu sein.
Doch in Wirklichkeit gibt es nur einen einzigen Wettbewerb, der dir wichtig sein sollte…
Und dieser Wettbewerb bestimmt dein gesamtes Leben!
Der Referenzpunkt entscheidet
Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat seine persönlichen Stärken und Schwächen. Außerdem lernt jeder Mensch unterschiedlich schnell und hat hinzukommend eine Lernstrategie, die für ihn am besten funktioniert. Genau aus diesen Gründen macht es absolut keinen Sinn, dich mit anderen Menschen zu vergleichen.
Ein fairer Vergleich kann theoretisch immer nur dann geschehen, wenn alle “Kandidaten” dasselbe Fundament haben. Dies ist jedoch unmöglich, da jeder Mensch von seinen eigenen Erfahrungen und der eigenen Subjektivität geprägt ist. Wenn du davon ausgehst, dass du durch dasselbe Zeitinvestment dieselben Ergebnisse erzielst, wie jemand anderes, dann wirst du schnell enttäuscht werden und die Motivation verlieren. Wofür jemand ein Jahr braucht, brauchst du vielleicht drei. Das ist aber keine Schwäche, sondern Normalität.
Andere Menschen werden immer versuchen, außenstehende in eine Art Wettkampf zu zwingen. Wenn du zum Beispiel in einem Vorstellungsgespräch sitzt, hast du gar keine Wahl darüber, ob der Arbeitgeber dich mit einem anderen Bewerber vergleicht. Du hast aber die Wahl darüber, wie du das Thema Wettbewerb für dich selbst wahrnimmst.
Denn geht es wirklich um die anderen bzw. auf welchem Stand die anderen sind? Oder geht es immer nur um den eigenen Entwicklungsstand, an dem man letztendlich auch die Messlatte ansetzen sollte?
Ein Beispiel: Du trainierst für einen sportlichen Wettkampf. Die Chance zu siegen steigt mit jeder Trainingsminute. Doch im Training ist gar kein Gegner zu sehen. Gegen wen trainierst du?
Du trainierst gegen deine Schwächen. Du führst einen Wettkampf gegen dein gestriges Selbst. Genau das ist der einzige Wettkampf, der zählt. Letztendlich kämpfst du auch im Ring nicht gegen einen Gegner. Wenn du verlierst, dann nicht, weil dein Gegner besser war, sondern weil du nicht die Ressourcen investiert hast, die für einen Sieg nötig waren.
Sei besser als gestern
Es geht nicht darum, dass du besser bist als jemand. Es geht darum, dass du besser bist als gestern. Das ist wahre Entwicklung. Sobald du dich an anderen orientierst, besteht die Chance, dass du Zeit in eine unnötige, oberflächliche Entwicklung steckst.
Wer kennt nicht die Geschichte der zwei zerstrittenen Nachbarn, die in einem sinnlosen Wettbewerb miteinander stehen? Der eine kauft sich einen neuen Wagen und der Nachbar zieht nach. Denn was denken die anderen Nachbarn bloß über ihn, wenn er seine alte Karre behält, während der Nachbar einen Neuwagen vor der Tür stehen hat? Das ist keine Entwicklung. Das ist Idiotie.
Hinzukommend kann die Orientierung an anderen dazu führen, dass man sich weit unter Wert verkauft. Wenn sich ein Hase bei seiner Geschwindigkeit an einer Schildkröte orientiert und sein Plan daraus besteht, einfach nur besser als die Schildkröte zu sein, schöpft er nicht sein ganzes Potenzial aus. Er ist zwar schneller als die Kröte, aber nicht so schnell wie er sein würde, wenn er 100 % geben würde. Das ist eine Falle, der du unbedingt ausweichen musst. Denn der Schlauste unter den Dummen ist noch lange kein Genie.
Eine bessere Welt
Wir leben in einer Zeit, in der sich Menschen schnell gegeneinander aufstacheln lassen. Sie werden von einer dritten Kraft gegeneinander in den Wettbewerb gedrängt. Dann wird ihnen weiß gemacht, dass natürlich nicht die “dritte Kraft” der Feind ist, sondern die Person, mit der man dann konkurrieren muss. Dieses Phänomen sieht man besonders häufig in der Politik. Links gegen Rechts, Schwarz gegen Weiß, arm gegen reich. Im Endeffekt profitieren nur die davon, die diese Teilung einleiten.
Wenn sich jedoch jeder mal an die eigene Nase fassen würde und sich auf seine eigene Entwicklung konzentrieren würde, anstatt immer nur darauf zu schauen, was andere machen, würde es viele dieser Konflikte gar nicht geben.
“Bleib so wie du bist”
Von vielen Menschen wird der Satz “bleib so wie du bist” als eine Art Kompliment gesehen. Ich würde ihn dann doch eher als Beleidigung sehen. Geht es nicht im Leben unter anderem darum, sich körperlich und geistig zu entwickeln? Niemand kann sich anmaßen, einen Punkt im Leben erreicht zu haben, ab dem keine Entwicklung mehr nötig ist. Und niemand sollte anderen Menschen weiß machen wollen, dass sie keine Entwicklung mehr nötig haben.
Es gibt immer Aspekte im Leben, deren Ausarbeitung zum eigenen und zum Wohlbefinden anderer beitragen. Viele nehmen diesen Satz so wörtlich, dass sie sich überhaupt nicht verändern und ihr ganzes Leben im Automatikmodus fristen. Entwicklung Fehlanzeige. 50 Jahre im selben Job, der ihnen schon am Vorabend Magenschmerzen bereitet und dann natürlich die zwei obligatorischen Wochen Strandurlaub, um sich von diesem Job zu erholen. Nach der Arbeit ab auf die Couch und sich vom Bildungsfernsehen berieseln lassen. So kann “bleib so wie du bist” auch aussehen!
Fazit
Sobald du verstanden hast, dass du lediglich einen Wettbewerb gegen dich selbst führst, gibt es keine Grenzen mehr, da dir niemand welche auferlegen kann.
Entwicklung findet nicht statt, in dem du dich an anderen Menschen orientierst. Sie findet dadurch statt, dass du besser bist als gestern.
Viele sagen, dass das Leben kein Wettbewerb ist. Und ob es einer ist. Ein Wettbewerb mit dir selbst!
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