Generalisierte Angststörung – Nur eine Pseudodiagnose?!

In diesem Artikel will ich mal drauf eingehen, warum die Diagnose “generalisierte Angststörung” für mich nur eine Pseudsodiagnose ist, die nicht wirklich etwas aussagt und den Weg aus der Angst nur unnötig schwer macht.

In diesem Artikel geht es wie immer nur um meine Meinung und meine Erfahrungen. Wer medizinisch relevante Informationen sucht, muss logischerweise auch einen Mediziner fragen.

Aber lass uns doch einfach mal starten…

Ich bin davon überzeugt, das eine generalisierte Angststörung in dieselbe Kategorie gehört wie ein Reizdarm. Eine Diagnose, die letztendlich gar nichts aussagt, die auf fehlendem Wissen, lückenhafter Behandlung und Erklärungsnot basiert.

Ein kurzes Beispiel um dir zu zeigen, was ich damit meine:

Eine generalisierte Angststörung zeichnet sich ja primär durch anhaltende Angst ohne erkennbare Ursache aus.

Wenn ich jetzt anhaltende Angst aufgrund einer Schwermetallvergiftung habe, die nicht erkannt wurde (vielleicht weil gar nicht drauf getestet wurde), würde diese Vergiftung sehr wahrscheinlich als generalisierte Angststörung diagnostiziert werden. Denn die Angst ist anhaltend und “grundlos”, weil gar nicht auf diese mögliche Ursache getestet worden ist und sie somit nicht erkannt wurde.

Und so wird eine generalisierte Angststörung auch schnell als mentales Problem abgetan, obwohl zig Faktoren auf körperlicher Basis die Ursache dahinter sein könnten.

30 körperliche Ursachen für Angst findest du hier (klick)!

Definition “generalisierte Angststörung”

Schauen wir uns doch mal kurz an, wie eine GA genau definiert wird:

Nach den ICD-10 Kriterien[9] müssen vorherrschende Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse sowie zusätzlich mindestens vier der folgenden Symptome mindestens 6 Monate lang an den meisten Tagen erfüllt sein (davon mindestens ein vegetatives Symptom):

  • Vegetative Symptome (Schwitzen, Tachykardie oder Tachypnoe, Schwindelgefühle, Mundtrockenheit, Zittern)
  • Symptome in Thorax oder Abdomen (Atembeschwerden, Beklemmung, Schmerzen, Übelkeit oder Kribbeln im Magen)
  • Psychische Symptome (Gefühl von Schwindel, Unsicherheit und Benommenheit, Derealisation und Depersonalisation, Angst vor Kontrollverlust, Angst zu sterben)
  • Allgemeine Symptome (Hitzewallungen oder Kälteschauer; Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle)
  • Anspannungssymptome (Muskelverspannung, Ruhelosigkeit, Unfähigkeit zu entspannen, Nervosität, Kloßgefühl im Hals oder Schluckbeschwerden)
  • Unspezifische Symptome (erhöhte Schreckhaftigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf, anhaltende Reizbarkeit, Einschlafstörungen)

Es darf keine organische Verursachung vorliegen oder die Kriterien für eine phobische Störung, Zwangsstörung, Panikstörung oder hypochondrische Störung zutreffen.

*Tachykardie = schneller Herzschlag / Tachypnoe = schnelle Atmung

-Zitat Wikipedia

 

Besonderes Augenmerk sollte man hier auf folgende Aussage legen: “Es darf keine organische Verursachung vorliegen”.

Und hier haben wir ein riesiges Problem bei der Diagnose einer generalisierten Angststörung: Wenn du mich fragst, werden niemals alle möglichen Ursachen überprüft. Denn selbst die meisten Ärzte kennen nicht alle möglichen Ursachen für anhaltende Angst.

Also werden auch niemals alle möglichen organischen Ursachen ausgeschlossen. Ich weiß ja selbst, was bei mir für Tests gemacht worden sind. Ich hatte zwar keine generalisierte Angststörung, aber mit diesen Tests wurde nichtmal ein Bruchteil der möglichen Ursachen ausgeschlossen. Das wusste ich damals natürlich nicht. Heute bin ich schlauer.

Und eine Sache die ich auch nie verstanden habe und immernoch nicht verstehe: Wie unterscheidet man zwischen einer generalisierten Angststörung und chronischem Stress? Wenn ich über sechs Monate hinweg zum Beispiel arbeitsbedingt chronisch gestresst bin würde ich 1:1 dieselben Symptome entwickeln, wie bei einer generalisierten Angststörung.

Wo wir wieder beim Thema sind, dass Angst und Stress auf biologischer Ebene ein und dasselbe ist. Vielleicht überzeugt das jetzt auch noch den letzten Skeptiker.

Definition “chronischer Stress”

Wenn du zu diesen Skeptikern gehörst und es immernoch nicht glauben willst, schauen wir uns doch jetzt einfach mal an, wie sich chronischer Stress bemerkbar macht:

Kognitive Symptome:

  • Konzentrationsprobleme
  • schlechtes Urteilsvermögen
  • Neigung, nur das Negative zu sehen
  • ängstliche und rasende Gedanken
  • ständige Sorge

Emotionale Symptome:

  • Depression und Burnout
  • Ängste
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Wut
  • Gefühl des Überwältigtseins
  • Einsamkeit und Isolation
  • weitere psychische oder emotionale Gesundheitsprobleme

Körperliche Symptome: 

  • Beschwerden und Schmerzen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Übelkeit, Schwindel
  • Brustschmerzen, schnelle Herzfrequenz
  • Verlust des Sexualtriebs •
  • häufige Erkältungen oder Grippe

Verhaltenssymptome:

  • erhöhter Appetit oder Appetitverlust
  • zu viel oder zu wenig Schlaf
  • Rückzug von Mitmenschen
  • Vernachlässigung von Verantwortlichkeiten
  • Alkohol, Zigaretten oder Drogen sollen entspannen
  • verstärkte Stressreaktionen (z. B. Nägelkauen)

Quelle: https://www.nordshop.at

 

Die Beschreibung für chronischen Stress klingt für mich gewaltig nach der Beschreibung für eine generalisierte Angststörung.

Und für den Fall das du ein Fachmann bist, kannst du mir gerne mal in die Kommentare schreiben, wie genau zwischen einer generalisierten Angststörung und chronischem Stress unterschieden wird. Würde mich definitiv interessieren.

Die Macht des “Namensschildes”

Aber jetzt fragst du dich vielleicht, warum ich dir das Ganze zeige…

Ich mache es weder, um das eine runterzuspielen, noch um das andere zu dramatisieren. Was mich nur interessiert ist:

Wie viele Menschen werden mit einer generalisierten Angststörung diagnostiziert und mit knallharten Medikamenten vollgepumpt, obwohl sie unter chronischem Stress leiden? Oder noch schlimmer: Unter Angst die gar nicht auf einer mentalen Ursache, sondern auf einer körperlichen basiert, die sich relativ leicht aus der Welt schaffen lässt?

Für mich gibt es keinen Unterschied. Ich unterscheide sowieso nicht mehr zwischen Stress und Angst, weil die Natur nicht dazwischen unterscheidet! Biologisch ist beides ein und derselbe Prozess.

Und hier kommen wir zu einem großen Problem, was die Überwindung der Angst angeht:

Wie gesagt: Meiner Meinung nach kann hinter der Diagnose “generalisierte Angststörung” alles mögliche stecken. Aber allein die Diagnose bzw. das Namenschild “generalisierte Angststörung” klingt um einiges bedrohlicher als “chronischer Stress”.

Was würdest du sagen ist leichter zu überwinden? Eine generalisierte Angststörung oder chronischer Stress? Einfach mal aus dem Bauch heraus…allein vom Wortlaut her?

Also gehen wir mal davon aus, das beides letztendlich dasselbe ist.

Die Diagnose “generalisierte Angststörung” führt dazu, dass sich das Problem viel schwerer überwinden lässt. Einfach weil mit einer ganz anderen (meist viel pessimistischeren) Einstellung an das Problem herangegangen wird. Das liegt unter anderem daran, dass sich so beknackte Aussagen wie “Angststörungen kann man nicht überwinden, man kann nur lernen damit zu leben” sehr hartnäckig halten.

Und wer davon ausgeht, dass man etwas nicht überwinden kann, der wird es auch nicht überwinden, weil er es überhaupt nicht versuchen wird. Denn warum soll man versuchen, etwas zu überwinden, wenn man davon überzeugt ist, dass es gar nicht möglich ist?

Andere Ängste sind übrigens eine ganz andere Geschichte, weil es dort immer etwas gibt, WOVOR man Angst hat; also etwas, wo man quasi mit dem Finger draufzeigen kann und dort mit der Lösung des Problems ansetzen kann. So sieht auf jeden Fall der konventionelle Ansatz aus. Wenn du mich fragst, haben alle Ängste auf mentaler Ebene die gleiche Ursache.

Letztendlich kann jeder von der Diagnose “generalisierte Angststörung” halten was er will, aber für mich ist das Ganze in dieselbe Kategorie einzuordnen wie die Diagnose “Reizdarm”. Ärzte und Therapeuten beschäftigen sich nicht intensiv genug mit dem Patienten und seinen Gewohnheiten, finden aufgrund dessen keine Ursache für das Problem und schmeißen dann so eine Diagnose in den Raum, die in meinen Augen letztendlich nichts aussagt und dann auch noch hinderlich für die eigentliche Angstbewältigung sein kann. Oder es wird einfach etwas übersehen; will ich auch nicht ausschließen. Irren ist nunmal einfach menschlich.

Ich halte ja generell nicht viel von Diagnosen und noch weniger von Prognosen, aber die Diagnose “generalisierte Angststörung” ist meiner Meinung nach einfach nur der letzte Strohhalm, nach dem man greift, um nicht zugeben zu müssen, dass man entweder nicht intensiv genug mit dem Betroffenen gearbeitet hat oder keine Ahnung hat, wo die eigentliche Ursache liegt. Wie gesagt, das ist nur meine Meinung und davon kann jeder halten was er will.

Es gibt keine Angst ohne Grund!

Vorallem hat die Diagnose “generalisierte Angststörung” immer den faden Beigeschmack, dass die Angst irgendwie “grundlos” ist.

Man hört es ja oft: “Ich habe ständig Angst ohne Grund”.

Ohne Grund und ohne Ursache kann es keine Angst geben!

Ja, ohne ERSICHTLICHEN Grund vielleicht, aber niemals ohne Grund. Und wie gesagt kann die Ursache bei einer generalisierten Angststörung überall liegen: Am Festhalten und negativem Bewerten der eigenen Gedanken oder an körperlichen Stressoren, die durch einen ungesunden und vorallem unnatürlichen Lebensstil ausgelöst werden. Die Liste ist lang.

Deshalb predige ich ja sowieso immer eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema Angst, weil Angst meiner Meinung nach in den wenigstens Fällen nur ein mentales oder nur ein körperliches Problem ist. Meistens ist es ein Wechselspiel zwischen beiden Faktoren. Und mit dieser ganzheitlichen Herangehensweise fährt man bei einer generalisierten Ansgststörung meiner Meinung nach besonders gut, weil man ja sowieso nicht so recht weiß, wo man mit der Lösung ansetzen soll.

Wie so ein Ansatz aussehen kann, habe ich bereits detailliert in meinem kostenlosen Webinar besprochen. Hier geht’s zum Webinar (klick)!

 

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Achtung: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Die Texte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Die Texte ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens! Der Inhaber dieser Seite übernimmt keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben. Bitte beachten Sie auch den allgemeinen Haftungsausschluss im Impressum.

 

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