Serotoninmangel als Ursache bei Angststörungen und Depressionen – Ein hartnäckiges Märchen

“Serotoninmangel” oder “chemisches Ungleichgewicht im Gehirn” als Ursache für Angststörungen und Depressionen. Die wahrscheinlich größte Lüge im Bereich der mentalen Gesundheit. Warum? Das erfährst du jetzt.

Warum sage ich, dass es sich um eine Lüge handelt? Ganz einfach. Weil es keinen einzigen Beweis dafür gibt, dass ein Serotoninmangel oder ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn die Ursache für Angst oder Depressionen ist.

Die Serotoninmangelhypothese wurde in den 60er Jahren in Form eines sehr vereinfachten Erklärungsansatzes aufgestellt. Bewahrheitet hat sie sich jedoch nie. Nicht nur das: Mehrere Studien haben diese Theorie über die Jahre hinweg immer und immer wieder widerlegt.

Das Problem ist, dass diese Theorie heutzutage immer noch als mögliche Ursache in Betracht gezogen wird und Medikamente auf dieser vermeintlichen Ursache basieren, die immernoch verschrieben werden. Aber dazu im Laufe des Artikels mehr…

Ein problematisches Märchen

Erstmal möchte ich darauf eingehen, welche Probleme durch diesen Mythos im eigenen Verhalten entstehen:

Wenn ich glaube, dass ein chemisches Ungleichgewicht in meinem Gehirn die Ursache für mein Problem ist, die im schlimmsten Fall “nur mit Medikamenten behandelt werden kann”; wenn mir im schlimmsten Fall noch erzählt wird, dass ich nichts dagegen machen kann, weil es “genetisch” ist, dann wird es sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich für mich, die wahre Ursache zu finden, da ich die wahre Ursache gar nicht suchen werde.

Selbst wenn ich eine Vermutung habe, was die Ursache sein könnte, mir aber ein Fachmann sagt, dass die Ursache ein chemisches Ungleichgewicht ist, und ich diesem zuviel Glauben schenke, weil es sich nunmal um eine Autoritätsperson handelt, dann kann mich das davon überzeugen, die Ursache dann auch dort zu sehen, wo sie in Wirklichkeit gar nicht zu finden ist. Das führt dazu, dass ich nicht an den Faktoren arbeite, die ich selbst auf dem Schirm hatte.

Denn was weiß ich schon? Der Fachmann muss es schließlich besser wissen!

Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass Betroffene ihre Heilungschancen pessimistischer sehen, wenn es sich um eine “höhere Macht” handelt, gegen die sie nichts tun können, außer Medikamente zu nehmen.

Noch ein Problem: Selbst wenn ein Serotoninmangel eine mögliche Ursache wäre, kann dieser gar nicht so einfach festgestellt werden. Denn der Serotoninspiegel im Blut sagt rein gar nichts über den Serotoninspiegel im Gehirn aus. Aus dem einfachen Grund, dass Serotonin die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann.

Und was ich häufig lese ist, dass Betroffenen einfach nur gesagt wird, dass ihr Problem auf einem chemischen Ungleichgewicht basiert. Ohne irgendwas zu messen. Eine bloße Aussage, die dann das gesamte Leben der Betroffenen bestimmt.

Medikamente, die eine nichtexistierende Ursache behandeln

Aber kommen wir mal zum zweiten großen Problem: nämlich den Medikamenten, deren Herstellung auf der Theorie basiert, dass Angststörungen und Depressionen auf einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn basieren.

Sogenannte Serotoninwiederaufnahmehemmer sollen dafür sorgen, dass die chemische Balance im Gehirn wieder hergestellt wird. Das Problem dabei ist, das es gar kein Ungleichgewicht gibt. Was behandeln diese Medikamente also genau?

Das heißt komischerweise nicht, dass sie überhaupt nicht wirken, aber wie sie wirken bleibt mehr oder weniger ein Rätsel. Dazu kommt das SSRIs die am schlechtesten wirkenden Medikamente bei Depressionen und Angststörungen sind.

Dazu mal ein kurzer Textauszug aus einem Artikel von sciencefocus.com:

Ich habe das Ganze mal grob übersetzt:

“Interessanterweise sind SSRIs die am häufigsten verschriebenen Antidepressiva, aber nicht, weil sie die effektivsten sind. Aber nicht nur das, Studien haben gezeigt, dass sie vielleicht sogar die mit dem geringsten therapeutischen Nutzen bei Depressionen sind, da sie nur einen sehr kleinen lindernen Effekt auf Depressionssymptome haben.”

Andere Studien zeigen, dass SSRIs oft kaum besser wirken als Placebos, und das Sport oft besser wirkt als SSRIs.

30 mögliche körperliche Ursachen für Angst findest du hier (klick)

Die wichtigste Frage

Wenn diese Medikamente nicht so gut wirken und ein Problem lösen sollen, das eigentlich gar nicht existiert, warum gibt es immernoch Menschen, die diese Medikamente einnehmen und warum gibt es Ärzte, die diese immernoch verschreiben?

Und warum hält sich der Mythos vom Serotoninmangel und chemischen Ungleichgewicht so hartnäckig?

1. Weil es Menschen gibt, bei denen sie eine Wirkung zeigen (die aber wie gesagt oft nicht besser ist, als Placebos oder Sport)

und zweitens, der meiner Meinung nach größere Faktor:

Marketing!

Jetzt mal meine unpopuläre Meinung:

In meinen Augen werden die allermeisten Medikamente die es auf dem Markt gibt, und damit meine ich nicht nur die gegen Angststörungen und Depressionen, sondern ALLE, nie dafür sorgen, dass die Krankheit geheilt wird. Alles was diese Medikamente tun, ist die Symptome zu unterdrücken.

Aber in den seltensten Fällen schaffen sie die wirkliche Ursache aus der Welt. Und solange man die Ursache nicht aus der Welt schafft, ist Heilung unmöglich und andere Leute verdienen sich eine goldene Nase. Und besonders Antidepressiva sind für mich so ein Kandidat.

Sie unterdrücken nur die Symptome aber schaffen niemals das eigentliche Problem aus der Welt. Deshalb krampft auch alles in mir zusammen, wenn ich höre, dass Betroffene diese Medikamente nicht nur therapiebegleitend nehmen, sondern dauerhaft, um “sich besser zu fühlen”.

Und jetzt denkt sich der ein oder andere vielleicht: “Andre, du laberst so eine Scheiße…weißt du mehr als die Fachleute, die das Ganze über Jahre studiert haben?”

Ob ich mehr weiß, als diese Leute will ich gar nicht beurteilen. Alles was ich sagen kann ist, dass diese Studien über die ich gesprochen habe, für jeden frei zugänglich sind und sich jeder nach 5 Minuten investierter Zeit davon überzeugen kann , dass die Theorie vom chemischen Ungleichgewicht nichts weiter als eine Hypothese ist, für die es keinerlei Beweise gibt.

 

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